Ultimaker 3 im Test – Alle Infos zum Nachfolger
Nun ist es soweit, der Ultimaker 3 ist veröffentlicht und lässt die 3D Welt erstaunen. Viele fragen sich nun, was das neue Gerät besser kann als der Vorgänger, der Ultimaker 2.
Eins vorweg, es gibt eine bedeutende Verbesserung bei der Drucktechnik. Diese ist revolutionär und bietet nun die Möglichkeit, so wie bei SLA 3D Druckern den Einsatz von Stützelementen, um 3D Objekte ohne Druckstellen oder Blessuren herstellen zu können.
Wie kann man sich das vorstellen, mit diesen Stützelementen?
Der Ultimaker 3 beginnt beim sogenannten Print Core BB, also dem neuen Druck mit einem wasserlöslichen Material PVA, bevor er mit dem eigentlichen Filament beginnt. Vorteil davon ist, dass keine platten Untergründe gedruckt werden müssen, sondern eine Kugel wird später auch rund wie eine Kugel sein.
Dies bringt völlig neue Möglichkeiten hervor und bietet nun Platz für die ausgefallensten Objekte, die man sich vorstellen kann. Da man beim Druck nun nicht mehr auf die Schwerkraft achten muss, können auch Objekte mit weiter Auslage hergestellt werden. Die auswechselbaren Druckdüsen (zwei an der Zahl) werden übrigens mitgeliefert. Diese halten Temperaturen von bis zu 280 °C aus und können mit einfachen Spannfedern innerhalb von Sekunden ausgewechselt werden.
Das fertige Druckobjekt kurz ins Wasser legen und dem Wunder zuschauen!
Möglich macht diese neue Technik das Material PVA, welches wie schon oben angesprochen wurde, wasserlöslich ist und sich von allein im Wasser auflöst. Von Außen ist keine Einwirkung notwendig, um das Stützmaterial zu entfernen. Das ist sicherlich ein Vorteil gegenüber den SLA Druckern, die bisher Stützstreben aus festen Material hergestellt hatten, die man mit der Hand und Zange entfernen musste.
Man legt das fertige Druckobjekt ins Wasser und wartet darauf, bis sich das PVA von allein auflöst.
Automatische Filamenterkennung beim Ultimaker 3
Ja, der Neue kann das verwendete Filament automatisch erkennen. Das ermöglicht ein NFC Scanner an der Aufhängung hinter dem Gerät. Sobald eine original Ultimaker Filament Spule angebracht wird, weiß das Gerät anhand eines Chips, um welches Material es sich handelt.
Zudem besitzt der Ultimaker 3 einen Dual Extruder, für den oben schon angesprochenen Gadget des Stützmaterials. Natürlich kann der zweite Extruder auch für eine zweite Farbe genutzt werden und muss nicht unbedingt für das Stützmaterial dienen. Die Möglichkeiten sind da unbegrenzt und kurz ausgedrückt, kann man sagen:
Der Ultimaker 3 ist ein Dual 3D Drucker geworden – endlich!
Die Kalibrierung des Ultimaker 3
Wenn man das Gerät das erste Mal in Gebrauch nimmt, sollte man die Druckplatte mit einem Abstandsmesser (wird mitgeliefert, mehr zum Lieferumfang erfahren Sie bei Ultimaker 3 unboxing weiter unten) kalibrieren. Mit den Justierungsrädchen unterhalb der Druckplatte kann man den Abstand so regeln, dass sich das Papier noch leicht bewegt aber schon leicht an der Düse reibt.
Nach der erstmaligen Kalibrierung, macht der Ultimaker 3 alle weiteren Kalibrierungen völlig automatisch und man muss sich bei weiteren Drucken nicht mehr darum kümmern, da der Sensor in der Düse die Entfernung zur Druckplatte messen kann.
Das neue Filament beim Ultimaker 3
Nun da wären als erstes die Druckdüsen zu nennen. Dieses können nun erweitert werden, bzw. ausgetauscht, um den Druck von vielen weiteren industriellen Materialien zu ermöglichen. Neben den üblichen Materialien wie ABS, PLA, die wir alle gut kennen, vorausgesetzt, meine Leser verfolgen den 3D Druck schon eine Weile. Alle die noch nicht mit 3D Druckern in Berührung kamen: ABS und PLA sind kurz und knapp gesagt, Plastik-Filamente, mit denen Kunststoffobjekte hergestellt werden können.
Die neuen Materialien sind Nylon, CPE und TPU und vor allen Dingen PVA.
Was ist CPE
CPE wurde von Ultimaker entwickelt und getestet. Es ist fast dem ABS gleich, lässt sich aber leichter drucken, da es besser verläuft und für die Zwecke von Ultimaker 3 die perfekte Komponente darstellt. Zudem ist es lebensmittel-echt und kann für Becher oder Schalen zum Einsatz kommen. Der Unterschied zum ABS, ist die etwas höhere Drucktemperatur von 255°C, die beim CPE nötig ist.
Am besten entfaltet sich dieses Material bei der Herstellung von Prototypen, das diese eine gute Festigkeit ausweisen müssen, und am besten geruchsneutral sein sollten.
Was ist TPU
Das Thermoplastische Polyurethan ist ein flexibler Stoff, der eine hohe Dehnung aushält. Nach Testungen zufolge, soll das Material eine 500% ige Bruchdehnung aushalten. Bitte nicht verwechseln mit Strechdehnung!!
Meist wird es bei Ummantelungen von Elektroteilen oder Kabeln eingesetzt, aber auch im Autobau wird in den Innenräumen TPU verwendet. Es ist UV Resistent und kann sowohl im Außenbereich, als auch in der Medizin eingesetzt werden. Auch als Material zur Prototyp Herstellung geeignet.
Der Ultimaker 3 besitzt nun auch eine Kamera
Es fehlt noch ein kleines Sahnehäubchen. Der Ultimaker 3 besitzt auch eine Bordkamera, die es ermöglich den Druckvorgang live zu verfolgen, ohne vor dem Gerät stehen zu müssen. Somit kann man mittels Wlan den Druckvorgang mit dem Smartphone oder Laptop verfolgen, wenn man unterwegs ist.
Zusätzlich möchte ich noch die 20 Mikronen Layerstärke bei der Druckqualität erwähnen. Wie schon beim Vorgänger sind diese einfach spitze und ermöglichen qualitative Drucke. Der Ventilator am Extruder besitzt nun zwei Leistungsstufen um die Druckqualität noch besser unterstützen zu können. Somit kann je nach verwendeten Filament und unterschiedlicher Druckhitze, die Temperatur genauer im optimalen Bereich gehalten werden.
Fazit und Ergebnis zum Ultimaker 3
Endlich Dual, könnte man schon fast sagen und hat diese Erneuerung bei den Vorgängermodellen leise vermisst. Leise, weil man anhand der guten Druckqualität keine laute Kritik äußern wollte. Nun ist es soweit und es können zweifarbige Drucke in Ultimaker-Qualität hergestellt werden.
Zudem hat man nun auch einen „Hybrid SLA 3D Drucker“ mit dem man Objekte ohne Druckstellen erstellen kann. Durch den Einsatz von wasserlöslichen Stützen wird der Druck gegenüber herkömmlichen SLA Druckern auf eine höhere Stufe gehoben und lässt die Möglichkeiten erahnen, die man nun mit einem Allround Talent wie dem Ultimaker 3 hat.
Noch einmal alle Verbesserungen im Überblick
- Eine integrierte Kamera im Innenraum
- Stützmaterial kann nun gedruckt werden
- Stützmaterial ist zudem wasserlöslich
- Bewährt hohe 20 Mikron Druckqualität (musste noch einmal erwähnt werden:)
- Dual Extruder für zweifarbige Drucke
- Zwei Stufen Ventilator
- Sekunden schnell austauschbare Druckdüsen
Sie sehen, die Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell könnten ganze Listen füllen. Fakten wie die extrem professionelle Cura Software, mit der Druckmodelle erstellt und über USB oder SD-Karte zum Drucker geschickt werden können, wurden in diesem Artikel gar nicht weiter erwähnt, haben aber selbst schon einen eigenständigen Artikel verdient.
Um den Bericht so anschaulich und informative wie möglich zu halten, wurden nur die allerwichtigsten Fakten angesprochen. Weiter unten finden Sie noch weiterreichende technische Daten, für versiertere Anwender.
Der wohl beste 3D Drucker auf dem Markt?
Es ist vorauszusehen, dass dieser 3D Drucker aus der holländischen Schmiede Ultimaker, die 3D Drucker Rankings für weitere Zeit beherrschen wird. Die Ingenieure haben ihr Handwerk wirklich gelernt und bringen einen gebürtigen Nachfolger auf den Markt, der so oft gestellt Fragen in der Vergangenheit ohne Mühe beantwortet.
Kein unnötiger Schnick-Schnack, der im Ultimaker 3 verbaut ist, sondern auf den Punkt gebrachte Technologie. Viele Kunden haben nach Verbesserungen und Erweiterungen verlangt und Ultimaker hat geliefert. Ein Statement, an dem sich viele Konkurrenten nun die Zähne ausbeißen werden.
Ist der Ultimaker 3 zu teuer?
Das der Preis für einen solchen 3D Drucker hoch angesetzt ist mag sein, aber wer günstige Geräte möchte, findet sicherlich anderweitige Hersteller aus Fernost. Ob diese dann auch in Punkto Qualität und Fehlerfreie Laufleistung mithalten können, kann ich anhand meiner Erfahrung klar beantworten, Nein!
Vielleicht kann man den Ultimaker 3 mit dem Bayern München der Bundesliga vergleichen. Nicht jedermanns Sache, zu teuer, zu dominant, aber am Ende des Tages doch immer siegreich.
Den Ultimaker 3 gibt es auch als Langversion
Ist Ihnen das Standard Gerät Ultimaker 3 etwas zu klein, bietet der Hersteller auch eine Extended Version an, die Druckobjekte auf eine Höhe von 30 cm herstellen kann. Die restlichen Funktionen sind identisch zum normalen Gerät, aber mit der Extended sind Drucke von grob 20 x 30 cm möglich und eignen sich daher auch gut zur Herstellung von Prototypen. Lesen Sie den Testbericht zur Extended Version mit allen relevanten Daten zu Druckgrößen und Funktionen.
Wer zum Beispiel einen 3D Drucker sucht, um Prototypen für eine neue Produktreihe zu erstellen ist mit dem Ultimaker 3 gut beraten. Das hauseigene Filament CPE ist dafür gut geeignet und kann zu detailgetreuen Musterstücken verwandelt werden.
Der von uns empfohlene Shop bietet zudem noch Hilfestellung an, falls in Hinsicht der Bedienung etwas Couching nötig ist. An sich läuft der Ultimaker fehlerfrei, was auch der robusten Cura Software zu verdanken ist. Diese zählt mitunter zu den besten auf dem Markt und kommt aus dem Hause, wer weiß es?, na klar Ultimaker!
Ultimaker 3
Druckgrösse: 19,7 x 21,5 x 20 cm
Filament: PLA, ABS, PVA, CPE, Nylon, TPU
Druckqualität: 20 – 200 Mikronen (0,02mm)
Druckgrösse: 19,7 x 21,5 x 30 cm
Filament: PLA, ABS, PVA, CPE, Nylon, TPU
Druckqualität: 20 – 200 Mikronen (0,02mm)
Jetzt kaufen
Weitere technische Daten über den Ultimaker 3
Druck Kopf
Druck Volumen
Filament Durchmesser
Schicht Auflösung
Stufenweise Einstellung X, Y, Z
Druck Kopf Geschwindigkeit
Material Druckgeschwindigkeit
Druckplatte
Filament Sorten
Druckdüse Durchmesser
Druckdüse Temperatur
Druckplatte Temperatur
Druckdüse Aufwärmzeit
Druckplatte Aufwärmzeit
Durchschnittlicher Geräuschpegel
Druckdüse Austausch
Filament Halterung
Verbindung
Kalibrierung
Kamera
Dual Extruder, mit Austausch Mechanismus bei 2. Extruder. Einfach entnehmbare Einheiten.
Linke Druckdüse: 215x215x200mm
Rechte Druckdüse: 215x215x200mm
Dual Extruder: 197x215x200mm
2.85 mm
0.4mm Druckdüse: 20 – 200 micron
12.5, 12.5, 2.5 micron
30 – 300 mm/s
0.40: up to 16mm³/s
Beheizte Glasplatte
PLA, PVA, ABS, CPE, Nylon
0.4mm
180 – 280 ºC
20 – 100 ºC
< 2 min
< 4 min (20 – > 60 ºC)
50 dBA
Einfach entnehmbare Einheiten
Offen mit zwei Halterungen für Spulen a 750g NFC Scanner für automatische Material Erkennung.
Wifi, Internet, Anschluß über USB-drive möglich
Automatische Kalibrierung
Kamera im Innengehäuse vorhanden.
Ultimaker 3 Unboxing – Was wird beim Kauf mitgeliefert?
Die folgenden Bilder zeigen, was bei dem Kauf eines Ultimaker 3 inbegriffen ist. Das heißt, wir zeigen Ihnen wie Sie den Ultimaker 3 vorfinden, wenn Sie das Paket das erste Mal öffnen. Somit können Sie sich einen Überblick verschaffen, welche Zusatzteile gratis mitgeliefert werden und welche Teile man eventuell extra kaufen muss. Eines vorweg, die Ausstattung von Werk ist sehr umfangreich, sodass man theoretisch sofort mit dem Drucken beginnen kann.
Abmessungen mit Kabel und Spulenhalter: 49,3 x 33,8 x 58,8 cm
Abmessungen ohne externe Kabel und Spulenhalter: 35,7 x 33,8 x 38,8 cm
Gewicht: 10,6 kg
Versandgewicht: 15,5 kg
Grösse des Versandpakets: 39 x 38 x 56,5 cm
Wo kann man den Ultimaker 3 kaufen?
Durch die neue Stütztechnologie mit PVA ist es möglich, Hilfsstreben zu drucken, die sich danach wieder entfernen lassen. Es ist etwas mehr know How gefordert, um das Gerät zu verstehen und zu bedienen. Aus diesem Grund empfehlen wir den Ultimaker 3 bei dem von uns empfohlenen Online Shop zu kaufen, der zusätzlich noch deutschen telefonischen Support anbietet und Sie wenn nötig, mit Rat und Tat unterstützt.
- Dual 3D Drucker Technologie
- Hohe Druckqualität bei 20 Mikron
- Ideal für Prototypen geeignet
- Drucke mit Stützen möglich
- Beste Preis/Leistung
- Zweifarbige Drucke möglich
- Mit Bordkamera
Die Ultimaker 3D Drucker im Vergleich
Die nachfolgende Übersicht soll Ihnen einen Überblick verschaffen, welche Modelle bislang von Ultimaker hergestellt wurden. Angefangen bei dem Bausatz Ultimaker Original, der die gleiche Druckqualität liefert, wie der gute Ultimaker 2, aber noch zusammengebaut werden muss. Wer also das Tüfteln nicht scheut, sollte sich für den Bausatz entscheiden. Dann gibt es noch den Ultimaker 2 Go, also die kleine Variante mit den gleichen guten Druckergebnissen von bis zu 20 Micron.
Wer glaubt, besser geht es nicht bei Ultimaker 3D Drucker, sollte sich nun den Königsdrucker anschauen. Gestatten, der Ultimaker 3 mit Dual Extruder, Inboard Kamera, und vielen weiteren Features. Das i-Tupfelchen setzt eigentlich nur noch der Ultimaker 3 Extended drauf, denn dieser ist noch etwas höher als das Original, mit den gleichen guten Eigenschaften.
Druckgröße:
215 x 215 x 200 mm
Druckgeschwindigkeit:
30 to 300 mm/s
Druckauflösung:
200 to 20 Mikron
Besonderheit:
Dual Extruder, PVA Stützen
Druckgröße:
223 x 223 x 205 mm
Druckgeschwindigkeit:
30 to 300 mm/s
Druckauflösung:
200 to 20 Mikron
Besonderheit:
Großes Druckvolumen
Druckgröße:
120 x 120 x 115 mm
Druckgeschwindigkeit:
30 to 300 mm/s
Druckauflösung:
200 to 20 Mikron
Besonderheit:
Klein, Kompakt, Schnell
Druckgröße:
210 x 210 x 205 mm
Druckgeschwindigkeit:
30 to 300 mm/s
Druckauflösung:
200 to 20 Mikron
Besonderheit:
kostengünstiger Bausatz
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